. Innsbrucker Gespräche Die bunten Häuser am Inn, die engen Gassen der Altstadt, das Goldene Dachl, wie nebeneinander gelegte Postkarten breitete sich die Stadt vor ihm aus: „Komm, sei ein Freund Innsbrucks!“, oder wollte Elmar doch lieber unter den Arkaden den Schatten suchen? Er hatte sich noch nicht entschieden, was er mit dem freien Nachmittag anfangen würde, aber eines wusste er: Er würde kein schlechtes Gewissen haben, weil er gerade schwänzte. Mit seinem Vortrag war alles besser als erwartet gelaufen, er hatte flüssig und fast frei gesprochen, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Dass seine Ausführungen kleine Lücken aufwiesen, schien keinen zu stören, und niemand war ihm eingeschlafen, im Gegenteil, man war seinen Ausführungen mit Interesse gefolgt, und trotzdem hatte ihn in der Pause weder einer der Kollegen noch eine der wenigen, hier vertretenen Kolleginnen angesprochen. Niemand fragte nach oder bat um weitere Unterlagen oder nahm sonst irgendwie Kontakt mit ihm auf,
Myriades Impulswerkstatt: Einladung zur Impulswerkstatt Mai – Juni 2024 – MYRIADE – La parole a été donnée à l´homme pour cacher sa pensée (wordpress.com) Elmar hinter Halmen Die Schönheit liegt immer weiter hinten und die Erlösung erst! Hinter Feldern und Sperren aus Stroh, aber nicht -sterne – Wie schön wäre das denn!, rufe ich – , sondern die nackten Halme, die wie Gitterstäbe in die Höhe stehen, wenn Elmar ihnen zu Füßen liegt, dort, wo die Wurzeln beginnen: „Knick mich, nicht dich!“, ruft einer und Elmar testet seine Kniegelenke. Da geht noch was, denkt er. Wenn er nur wüsste, was, so verwirrt ist er. Seine Augen brennen, zu scharf gestellt ist das Gitter, braun wie die bald abgeerntete Steppe dahinter, in der Ferne wie immer: das Grauen oder die Schönheit. Diesmal die Schönheit und in der Ferne (nicht Sterne!) verschwommen und doch auf die Spitze getrieben – Richtung Himmel, immer Richtung Himmel -, die Erlösung. „Kostet dich eh nur das Leben!“, hört Elmar jemanden sagen.