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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Täuschung

Sie tun, als ob sie Rauchfänge wären. Aber wenn man genau hinhört, hört man die Orgelklänge. 

Status - Garten

 Es geht voran, nun nur noch die Kaltfront überstehen und dann: Abfahrt in den Frühling!  Im Folientunnel hat der Mangold überlebt!

Manchmal

Manchmal kann man sie sehen, die kleinen, eiligen Männchen, die hinter den Farbschichten die Wände entlanglaufen.

Eine wundersame Reise

Es ist eine wundersame Reise, so nachhause zu fahren am Rand zur Nacht, wenn die Sonne verborgen hinter den südlicheren Bäumen steht und sich zu überlegen scheint, ob sie auf- oder untergehen soll. 

In Sachen Kitsch …

  Mal bissl in die Vollen gegangen in Sachen Kitsch … Kitsch ist ein Zartheits- und ein Zärtlichkeitszerstörer. Jeder noch so feine Gedanke, jedes noch so zarte Bild, jedes noch so seltene Gefühl – jeder noch so verborgene Weg wird tausend Mal beschritten, wird mit den klobigsten Bergschuhen breit- & breiig getreten und mit Stöckelschühchen wird gnadenlos in die Tiefe hinuntergestochert, bis alles kaputt ist. Wie so ein Harvester: wo der gewütet hat, bleiben auch nur seine tief in den aufgewühlten Waldboden gegrabenen Spuren zurück. Alles andere ist platt gemacht. (und aus einer Diskussion hebe ich mir meinen Beitrag hier sozusagen auf: Ich habe diesen Kitsch-Horror ja hauptsächlich bei allem Sprachlichen. Bei Ludwig Hirsch kommt dann noch dazu, dass ich diesen gar so zur Schau gestellten sich wie ein Kaugummi ziehenden wohligen Dauerseelenschmerz nicht gut, nein gar nicht aushalte. Womöglich ist er mir (als Wienerin) zu nah.  Aber dass man sich die entsprechende Musik zu Gemüte

Wie Vögelchen

 Sehnsüchtig und (licht)hungrig wie kleine Vögel hocken meine Frühlingsblüher auf ihren Plätzen! :)

Die ersten Farben

Die ersten Farben kommen zurück, verneigen sich vor dem Süden, verneigen sich vor dem Norden. Im Osten sind sie aufgegangen, im Westen werden sie sich wieder verschließen nach einem schon um soviel längeren Tag. 

Das letzte Eis am Teich

 Das sind für diese Saison sicher die letzten Teich-Eis-Bilder. Man sieht, dass es bereits am Auftauen ist, da wird die Farbe milchig und die Oberfläche ist nicht mehr so glatt.  Und eine böse Überraschung: Ein Specht hat die Abdeckung vor dem Einflugloch heruntergerissen und sich dann Einlass in den Bienenstock verschafft.

Am anderen Ende

Ich zeige ja meistens Fotos von der Westseite, weil ich dort die allermeiste Zeit bin. Nun habe ich mich aber mal wieder auf die andere Seite des Grundstücks begeben - mit meinem Fotoapparat. :) 

Schon wieder eine Rohrkolbenschichte

Im Frühling kommen ja von überall her die Raupen gekrochen und dann gab es da einmal einen Rohrkolben - einen von denen, die eigentlich als Federhalter dienen hätte sollen -, der sich dachte, als es mit ihm zuende ging: 'Bevor ich umfalle und für immer und ewig auf den Grund des Wassers hinunterverschwinde, will ich mich doch lieber noch einmal zusammenreißen und in die andere Richtung fallen.' Und weil er sich auskannte mit Märchen, dachte er auch noch:  'Etwas Besseres als den Tod werde ich überall finden.' So zog er also alle seine Rohrkolbenkräfte an einem möglichst tief liegenden Punkt zusammen, so würde er so weit weg wie möglich fallen können, und tatsächlich: mit dem ersten Windstoß knickte er um und ja, er hatte Glück: der Wind war ausnahmsweise aus einer anderen Richtung als sonst gekommen (Was hatten die Menschen nicht gejammert darüber!), und so fiel er genau auf die Uferböschung und konnte - wie all die anderen Raupen auch - endlich seiner Wege ziehen. 

Undine

...und in der Nacht steigt Undine aus dem Wasser, nimmt die Beine, die von der letzten Nacht noch am Teichrand liegen, und läuft auf ihnen durch den Wald, über die Wiesen und die Felder bis zum Horizont. 

Über Pelzmäntel und E-Autos

Mir war es schon vor vielen Jahren suspekt, als Frauen ihre Pelzmäntel angesprüht wurden und man das als mehr oder weniger lässliches Vergehen angesehen hat, bzw. wo Verständnis bis Zustimmung gezeigt wurde. Nicht dass ich je einen Pelzmantel oder auch nur den Wunsch danach hatte und in meinem Freundinnenkreis gab es auch keine Pelzmantelträgerinnen, trotzdem: das ist ein ziemlich heftiger Übergriff, nicht nur auf fremdes Eigentum, sondern auch und vor allem auf die Person, die den Mantel trägt. Das Ganze war zum Wohl der Tiere gedacht, wurde also eigentlich als eine gute Sache angesehen, die die Mittel halt geheiligt hat. Und irgendwo im Untergrund spielte dann wohl auch der Neid eine Rolle, bzw. die Vorstellung, dass man es "denen da oben" auch ganz gern mal zeigt.  Mir ist das wieder eingefallen, als wir unlängst von der Auffahrt auf die Autobahn kommend beim Einreihen wütend angehupt worden sind, wo derjenige, dessen Missfallen wir erregt hatten, dann noch extra aufs Gas

Als die Zukunft noch uns gehörte

Ich freue mich sehr, dass mein Buchprojekt nun endlich Form angenommen hat!!  :) Und so beginnen meine Erinnerungen: Der Fall der Mauer. Ich versuche meinen Sohn zu beruhigen, er ist drei Jahre alt und versteht nicht, warum ich die ganze Zeit weine. Die Mauer fällt. Die Mauer fällt, die Mauer fällt, die Mauer fällt, denke ich ununterbrochen, als ob dadurch realer werden würde, was ich gerade auf dem Bildschirm sehe. Ich denke an meine Onkel und Tanten und an meinen Großvater, für den das einige Jahre zu spät kommt. Er steht schon am anderen Ende des Lebens und wer weiß, ob er noch versteht, was da gerade passiert. Ich verbringe Stunden um Stunden vor dem Fernsehapparat, wie ich es erst wieder tun werde, als ein Flugzeug in einen Turm fliegt wie in einem Actionfilm. Beim Einmarsch der Russen in die Tschechoslowakei sehe ich auch fern, bei der Nachbarin, weil wir noch keinen Fernsehapparat haben. ‚Wenn das nicht gut ausgeht, gibt es wieder Krieg‘, sagt meine Mutter und ich kann ih

Der letzte Frost

Wenn der letzte, der milde Frost vom Himmel fällt, dann fällt er verloren wie ein von der Flugroute abgekommener Vogel auf die Erde und schlägt als letzte Schneeflocke des Winters mitten im Gestrüpp auf. Dann bleibt er hängen an den Dornen der allgegenwärtigen Brombeerranken und zerschmilzt auf der Stelle, weil in diesen Brombeerrankenadern das Blut zu jeder Jahreszeit so warm fließt, dass so ein milder Frost nicht die geringste Chance hat. Er aber, der letzte, den uns der Himmel geschickt hat, verliert sich auf der Stelle in einen Wassertropfen, vielleicht zerteilt er sich an einer Dornenspitze und läuft an ihr, als ob‘s zwei Tränen wären, hinunter Richtung Erde. 

Was bald kommt ...

:) 

Was wäre wenn

Wenn Stiegen Treppen und Treppen Stiegen wären, wenn Granit Sandstein und Sandstein Granit wäre, was wäre wenn, und wenn was wäre, was wäre es dann? 

Tulpen

 Die Tulpen bahnen sich ihren Weg, ein Stück Winterhaut haben sie noch dabei. 

Auf der Flucht

Ich denke: Auf der Flucht ... und erschrecke, weil man das in diesen Tagen nicht denken darf, nicht als Metapher. 

Vorfreude!

 

Selbstauskunft

Sie ist meine Ahnin in Sachen Fröhlichkeit und Zufriedenheit, auch das Vergnügte habe ich von ihr und wie meine kleine, runde Großmutter habe auch ich eine Art innere Weltzugewandtheit als Kompass. Auch wenn ich im Gegensatz zu ihr in der Stadt wohne, bin ich nicht der urbane, stromlinienförmige Typ, auch und schon gar nicht in der intellektuellen Variante. Ich bin aber auch nicht der burschikose Hau-Auf-Den-Tisch-Naturtyp, ich habe durchaus einen Sinn fürs Filigrane, für filigrane Überlegungen, Wahrnehmungen, Gefühle und für die Schönheit. Ich bin keine großartige Verführerin, aber ich habe einen Sinn für die Liebe. Ich habe, wie gesagt, eine fröhliche Natur, bin gern spielerisch, gern kokett und sehr gern herausfordernd. Ich habe gern Pläne und kann, wenn es nötig ist, auch listig sein. Ich habe Ziele und Absichten, die ich nicht jedem sofort auf die Nase binden will, aber das halte ich meistens nicht durch. Ich habe viele Ideen und Träume, denen ich auch gern nachhänge, ich stelle m

Wenn ein Tag zuende geht

Bevor er untergeht, spinnt sich der Tag aus alten Ästen und Ästchen schnell noch eine Geschichte zusammen .. von einer Spinne, die Netze zaubern kann, in deren Fäden wie in kleinen Äderchen Blut fließt, auch wenn es noch so kalt ist und die Nacht womöglich noch dunkler wird als die vorangegangene. Das Blut würde in den Adern fließen wie in einem fortdauernden Kreislauf und wenn dann die Luft endlich wärmer und die Nächte kürzer und sternenhell wären, dann könnten alle sehen, wie aus dem Netz erst kleine, kräftige Blätter und später dann, im Mai, Rosenblüten wachsen. Die Spinne hört dem Tag allerdings nicht zu, sie hat Besseres zu tun. Sie sitzt bewegungslos an einer ihrer Lebensadern, den Blick starr auf die untergehende Sonne gerichtet. Sie glaubt, den Tag mit ihrem Blick aufhalten zu können. 

Heute hätte

Den 80iger hat er gerade nicht erreicht,  heute wäre er 85. geworden. Ich vermisse ihn immer noch sehr.

In der Sonne erliegen wir

Tatsächlich: in der Sonne erliegen wir dieser ganzen Geschichte vom verdienten Wohlstand. Dass es uns so gut geht wie noch nie, davon zeugen die Dächer: Hier braten wir dem finalen Glück entgegen! Als ob's ein Unrecht wär!, klagen die Damen von ihren himmelhohen Stöckelschuhen herunter und zieren sich. Tatsache ist: Im Winkel sind wir zum Liegen gekommen, wenn er sich schließt, fallen wir von den Dächern wie tote Vögel.

Wenn der Schattenwerfer unterwegs ist

Wenn der Schattenwerfer unterwegs ist, muss man sich höllisch in Acht nehmen. Da verkriecht man sich am besten im dunkelsten Winkel, den man finden kann, weil schon der allerkleinste Blick reicht, dass man seinen Abdruck mitten im Gesicht kleben hat wie ein Brandmal. Und das ausnahmslos, weil der Schattenwerfer nur die Naturgesetze kennt und sich einen Dreck um die Menschengesetze schert, die ihm das untersagen würden. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder  dem anderen  sein Brandmal  ins Gesicht kleben dürfte? 'Ihr  schert euch doch selbst nicht um eure Gesetze', hat er aber gesagt, als man ihn eines Tages erwischt und vor den Kadi gezerrt hat. Und obwohl man im tiefsten Keller verhandelte, obwohl man jede erdenkliche Lichtquelle untersagte und man auch sonst keine Kosten und Mühen scheute, um den üblen Kerl hinter Schloss und Riegel zu bekommen - es nützte alles nichts: Der Schattenwerfer zwängte  sich durchs bloß mit einem alten Tuch verhängte Schlüsselloch ins Freie wie so e

Wenn ein's ins and're führt

Wenn ein's ins and're führt, wo ist der Anfang und wo das Ende. Wo ist der Ausgang und wie?  

Die Sonne hat sich in Seidenpapier gewickelt

Die Sonne hat sich in Seidenpapier gewickelt, faltenfrei, weil sie was auf sich hält, halten muss. Schließlich ist sie das Vorbild schlechthin. Die Zukunft aber hat sich hinter Wolken versteckt, hat uns nur den einen Blick zwischen den Wolkenhügeln frei gelassen: Hier geht' lang, soll uns das sagen, und wir wollen ihr glauben, wir müssen ihr glauben. Wo wäre die Alternative?

Ein Sonnentag. Schon wieder.

Ein Sonnentag. Schon wieder. Die Bäume stehen wie alte Männer, die sich immer noch verdammt wichtig nehmen, palavernd in den Straßen herum und ihre Äste greifen, schon ganz knorrig geworden, aus lauter Gewohnheit ins Leere. Der Himmel ist nach wie vor blau wie die Tapete von ihren Bubenzimmern und die Laternen leuchten immer noch nicht, müssen sie auch nicht, schließlich ist es noch Tag hier bei uns.

Sonnenbank

Dieser Tage war ich mal wieder viel zu früh dran, aber glücklicherweise gab's Sonnenschein und leerere Bänke und so hatte ich plötzlich mitten im Tag eine ganz persönliche Sonnenbank und ein ganz persönliches Sonnenzeitfenster. War schön, wirklich schön. 

Wenn ein Traum einen Kopfstand macht

So ein Traum geht nicht her und denkt sich: ‚Heute mach‘ ich mal einen Kopfstand‘, so einem Traum fallen die komischsten Sachen einfach ein und schon passieren sie. Da steht er dann zum Beispiel von hier auf jetzt am Kopf wie eine Kerze und der knickt es da am Boden natürlich den Docht ab, dass sie heult, weil sie den doch noch braucht. Das ist so einem Traum aber komplett egal, er hört sie nicht einmal. Er kaspert nämlich viel lieber mit seinen Beinen in der Luft herum, er tut so, als ob er radfahren oder als ob er Kniebeugen machen würde, er wirft die Beine nach links und nach rechts wie ein Clown, der in die Manege gehampelt kommt, er legt sie eng aneinander und streckt sie bis in die Zehenspitzen wie ein Solotänzer, der dem Himmel entgegenspringt, er lässt sie wie eine Schere auf- und zuklappen. Und wenn ihm die Luft ausgeht – ja, auch einem Traum kann die Luft ausgehen – , zieht er seine Beine einfach an seine Brust und legt als letztes eine immer noch kraftvolle Rolle vorwärts hi

Und trotzdem wird es Frühling

 

Was wäre, wenn das Dach der Welt

Was wäre, wenn das Dach der Welt nur ein löchriger Weg aus alten Brettern wäre, ein alter Steg, dem der Himmel ins Wasser gefallen ist. Was wäre, wenn die Ordnung einer Welt, die uns in die Binsen geht, wie von einem riesigen Katapult in die Höhe geschossen worden wäre. Was wäre, wenn sie dort – über die Zeit verdorrt – einfach vor sich hin rotten würde, während wir uns – einstweilen soll Sommer geworden sein – in den wasserblauen Himmel aufmachen.