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Weil das Herz eine Tür hat

Weil das Herz eine Tür hat und weil die einen Schatten wirft, wenn sie aufgegangen ist, einen lichten Schatten vielleicht, vielleicht eine Schlagseite. Weil es dann - sagen wir: Freiheit atmet, und vor lauter Freiheit "Luft", ruft, "endlich Luft!", dann könnte es Bühnenluft sein, denn es verbeugt sich nach jedem Auf- und Abschlag. Und es freut sich wie ein Schneekönig, ja es tänzelt zuletzt sogar auf seiner Herzspitze übers Parkett. "Hundert Punkte", ruft da einer im Zuschauerraum und die tausend anderen fallen in seinen Ruf ein. Schallwellen Sonderzahl schießen durch den Saal und fallen dem Herz in seine prallen Seiten. Es windet sich - mit hochrotem Kopf -  durch dieses Stakkato. Ein Sperrfeuer. Es schlägt Haken um Haken, es schlägt sich durch bis zur Bühnentür und dahinter wartet die Nacht. "Gott sei Dank", sagen wir zu unserem Sitznachbarn, "es ist eine gütige, es ist eine warme Sommernacht mit jeder Menge Sterne am Himmel," und das so arg gebeutelte Herz denkt: 'Ein Himmel wie eine Samtdecke'. Es atmet sich die Sommernacht bis in die letzte Herzkammer und klopft sich schließlich, mit jedem Klopfen ruhiger werdend, in den Takt eines Schlaflieds aus früheren Zeiten. 




Kommentare

  1. So schön, diese Herzensangelegenheit in samtenem Rot!
    Lieben Gruss zum 1. Mai,
    Brigitte

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    1. Das Herzthema ist (nebst dem Himmelsthema) zur Zeit ein echter "Dauerbrenner" bei mir! :))))
      Liebe Grüße, jetzt grad in Wiesengrün, Andrea

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  2. Bisher hatte ich die Vorstellung von Offen-Herzigkeit, eine tür habe ich da nicht gesehen, wohl aber einen Käfig, einen Panzer, eine Mauer, hinter denen Herzen Zuflucht suchen.
    Grüße von Herz zu Herz.

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    1. Ich dachte mir: Wo (Herz)Kammern sind, da gibt es Wände, aber da müssen eben auch Türen sein. :)
      Liebe Grüße, Andrea

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