Im Schatten der Hausmauer kommt mir ein Hund entgegen, der zugehörige Mann geht ein paar Schritte entfernt in der Sonne. Keine Leine, kein Beißkorb. Eh klar: wir lieben Hunde. Ich nicht. Ich gehe schon ein paar Meter vor dem Zusammentreffen mit den beiden zur Seite, trete heraus aus dem mittäglich-schmalen Häuserschatten in die bereits sommerlich anmutende Hitze. Links der Mann, rechts der Hund, keiner von beiden würdigt mich eines Blickes, beide sind beladen mit tausend Jahren und gebückt von ebenso vielen Sorgen. Sie können sich nicht um jeden kümmern, der ihnen da ungefragt zwischen die Beine kommt. Ja, doch. ‚Ja, das verstehe ich‘, denke ich und fühle mich seit langem wieder einmal so richtig zuhause, und da räuspert sich auch schon jemand hinter mir und das mehrfach und echt laut. Ich zucke unwillkürlich zusammen und drehe mich wie schuldbewusst um, aber die Frau hat mich gar nicht gemeint. Sie hat sich einfach nur geräuspert, wohl weil ihre Stimmbänder belegt waren. Sie lacht und ich lache auch, weil ich mich so erschreckt habe wegen nichts. Auch das ist Wien, also das mit dem Erschrecken. Ich hätte natürlich auch echt grantig werden und mich so richtig aufregen können, sowas ist nur eine Frage der Grundstimmung, weil was hat man sich derart laut zu räuspern mitten auf der Straße. Das mit dem Unmut, der hinter jedem Hauseck auf dich wartet, gehört eben auch zu Wien. Kurz vor der U-Bahnstation überquert eine sehr hübsche Frau unmittelbar vor mir die Straße, sie hat einen sehr hässlichen Buben an der Hand. ‚Der arme Bub‘, denke ich, denn ich kann am Gang der sehr hübschen Frau und an der Art, wie sie den sehr hässlichen Buben neben sich herzieht, erkennen, dass das eine von denen ist, die nur Kinder kriegen, damit sie die Schönsten bleiben. („Du wirst dein Leben lang neben mir hergehen, immer eine Armlänge entfernt!“). Ich hasse sie umgehend. Solche wie die gibt es überall.
. Aus irgendwelchen Gründen kann ich hier keine Fotos mehr hochladen. So habe ich einen neuen Blog gestartet, wobei ich mich dort noch ganz schön herumplage ... Aber hier: Andrea Heinisch, der Blog – Fotos, Texte und Neuigkeiten von Andrea Heinisch (wordpress.com) geht es weiter! Davon abgesehen bin ich jedoch wie jeden Sommer ohnehin schwer beschäftigt: Nach den ganzen Beeren müssen nun Tomaten, Gurken, Zuccini, Paprika, Lauch, ... verarbeitet werden, und Besuch findet sich hier auf unserem Hof ja auch immer wieder ein. Alles andere muss dazwischen passieren. :) Liebe Grüße, Andrea
Mächtig widerständige Gefühle und Reaktionen ;)
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Das verstehe ich leider nicht! ;) Liebe Grüße, Andrea
LöschenMir scheint das auch ein ziemliches Gefühlswirrwarr zu sein. :--)
AntwortenLöschenLieben Heutegruss,
Brigitte
Ich habe gerade deinen heutigen Blogeintrag gelesen, auf hierher bezogen: Ob alle Gefühle im Frühling ... Frühlingsgefühle sind? :))))
LöschenLiebe Grüße, Andrea