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Obermühle bei Kautzen
Und hier der Ausschnitt aus meinem Text zu diesem Ort:
" ... Fast wären wir an der Abzweigung vorbeigefahren, aber nur fast. Dann ein gutes Stück bergab bis zum Parkplatz, frische, kühle Luft und ein altes Schild auf einer Schuppentür: Ortsende. Ja, das glaube ich sofort. So abgeschieden ist es hier, dass Weltende auch passen würde, aber hier ist das gute Ende der Welt, das spürt man sofort. Den Weg ein paar Schritte noch weiter abwärts gehen, da stehen dann ein paar Häuser (klar, Mühlen standen am Wasser und Wasser ist unten), die Obermühle. Nach den vielen, adrett herausgeputzten Häusern, hinter denen man oft nur noch mit Mühe die ursprünglichen Formen erkennen kann, ist die Obermühle eine Wohltat. Wunderbare alte Industriefenster, Fassaden, die in Arbeit sind, in Renovierungsarbeit, immer wieder freigelegte Teile, offene Stellen, die den Blick in die Geschichte, die Historie, die Vergangenheit, in die Entstehung und die Vergänglichkeit des Entstandenen frei lassen. Aufs Nötigste ist aber alles hergerichtet, immerhin wird hier ja seit 1988 gearbeitet, wenn auch nicht mehr von einem Müller, sondern von Handwerker*innen, Künstler*innen und Idealist*innen, wie ich auf der Homepage nachlese. Im Schauraum besichtigen wir Biomatratzen (Alles Handarbeit!), Decken, Pölster, Überzüge. Ein Mann, weiße Leinenhose, weißes, über die Hose hängendes Leinenhemd, Brille, schulterlanges, gelocktes Haar, er würde auch gut nach Wien passen, taucht auf. ..."
Wenn Nostalgie und Zukunft sich zusammentun - wunderbar!
AntwortenLöschenLieben Gruss,
Brigitte
Ja, wenn das Alte nicht komplett verschwinden muss, wenn die Vergänglichkeit noch Platz hat ... das mag ich sehr.
LöschenLiebe Grüße, Andrea