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Wie das so ist mit den Erleuchtungen oder Lasset uns Gendern

Wie das so ist mit den Erleuchtungen ... die können auch ganz schön blenden, wenn sie gar so hell scheinen. In der Natur blendet's eine/n ja nur, wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auf ein zum Blenden grundsätzlich geeignetes Material fällt. 

Sagen wir mal, das zum Blenden geeignete Material ist die Sprache, und die Sonne ... die Sonne soll das Licht der Erkenntnis sein. Und im Lichte der Erkenntnis, dass Sprache Handlung ist und dass Handlung Veränderung bringt, dass sprachliche Veränderungen auch Veränderungen in der außersprachlichen Welt bringen ... ja, ich rede vom Gendern, weil dieser Tage in einem Bericht die Rede von "Forschenden" war und ich eine ziemliche Zeit bis zur Erkenntnis gebraucht habe, dass hier keine Amateurforscher/innen gemeint waren. Aufgrund des Umfangs und Aufwandes, der getrieben wurde, kam ich zum Schluss, dass es Wissenschaftler/innen gewesen sein müssen. 

Das Partizip Präsens soll also richten, was das Patriarchat angerichtet hat und anrichtet. Weg mit den Geschlechtern aus der Sprache und hin zu den nominal gebrauchten infiniten Formen und das im Plural, weil es im nominalen Gebrauch ja auch nur dort keine verräterischen Endungen gibt. 

Wohin verschwindet dann eigentlich der Unterschied zwischen Hobbyforschern/innen ("Forschende") und wissenschaftlich/beruflich Forschenden ("Forschern"), zwischen Studierenden (die sich eben mal hingesetzt haben und ein Buch studieren) und Studenten/innen (die auf Hochschulen lernen)?  

Wissenschaftler samt -innen verschwinden, weil sicher niemand zu Wissenschaftlernden gehören will?

Artensterben also auch in der Sprache? 

Kann es sein, dass das Licht der Erkenntnis gelegentlich auf Material fällt, das uns dann blendet? Kann es sein, dass das Handeln der Sprache ein ganz anderes ist, als die Sprachhandelnden glauben? Soll heißen: bewirkt Gendern tatsächlich das, das die Gendernden zu bewirken meinen? 

Entsteht - speziell durch Brachialgendern -  nicht womöglich eine Art alternative Genderrealität, anstatt dass sich die Realität der Frauen ändert? Wäre es nicht besser zu gändern statt gendern? (okay, das war jetzt ein Brachial-Wortspiel .. :) )




Kommentare

  1. Ehrlich, Andrea, ich find's schrecklich diese Genderei.
    Aber wir können diesen Tsunami wohl nicht mehr aufhalten.
    Danke für deine klaren Worte und herzlichen Gruss zu Dreikönig*innen. :--)
    Brigitte

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    Antworten
    1. ... Wobei mich das Gendern eigentlich nur dann echt stört, wenn es mir ideologisch motiviert vorkommt. Und wo es primär um das Zeigen der moralischen Überlegenheit des Sprechers, der Sprecherin geht.

      Liebe Grüße, Andrea

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