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Was verloren geht

Am Rückweg wachsen Hügel, wachsen ganze Hügelketten mit grünen Wiesen, stehen kleine Häuser an gewundenen Wegen, Autos biegen in Einfahrten aus Naturstein ein, aus den Schornsteinen steigt Rauch, es ist schon kühl so am Abend. Der Himmel hat noch nie was von CO2 gehört, er nickt alles ab, wohlwollend. Im Hintergrund stehen die Alpen und eine leise Traurigkeit, weiß geworden sind die Köpfe so über die Jahre. Ich wische ihnen den Staub vom Gesicht. Ich streiche ihnen die Barthaare glatt, ganz trocken geworden knistern sie, wahrscheinlich zum letzten Mal. Ich drücke meine Finger fest auf ihre kantigen Felsspitzen wie in einer Erinnerung. Ich lege ihre Schultern in meine hohle Hand, sie füllen sie immer noch aus. Der glatte Stein fügt sich an meine Lebenslinien, er ist noch warm von den Sonnenstrahlen der vergangenen Tage.




Kommentare

  1. Ja, da ist eine grosse Wehmut über all das, was verloren geht in dieser verwundeten, verkorksten Welt...
    Mit einem lieben Gruss,
    Brigitte

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