Direkt zum Hauptbereich

Als die Zukunft noch uns gehörte

Ich freue mich sehr, dass mein Buchprojekt nun endlich Form angenommen hat!!  :)

Und so beginnen meine Erinnerungen:

Der Fall der Mauer. Ich versuche meinen Sohn zu beruhigen, er ist drei Jahre alt und versteht nicht, warum ich die ganze Zeit weine. Die Mauer fällt. Die Mauer fällt, die Mauer fällt, die Mauer fällt, denke ich ununterbrochen, als ob dadurch realer werden würde, was ich gerade auf dem Bildschirm sehe. Ich denke an meine Onkel und Tanten und an meinen Großvater, für den das einige Jahre zu spät kommt. Er steht schon am anderen Ende des Lebens und wer weiß, ob er noch versteht, was da gerade passiert. Ich verbringe Stunden um Stunden vor dem Fernsehapparat, wie ich es erst wieder tun werde, als ein Flugzeug in einen Turm fliegt wie in einem Actionfilm. Beim Einmarsch der Russen in die Tschechoslowakei sehe ich auch fern, bei der Nachbarin, weil wir noch keinen Fernsehapparat haben. ‚Wenn das nicht gut ausgeht, gibt es wieder Krieg‘, sagt meine Mutter und ich kann ihre Angst spüren. Ich habe keine Angst, weil nach Wien doch so schnell kein Krieg kommen kann. Bei der Mondlandung sitze ich wieder vor dem Fernsehapparat der Nachbarin. Wenn ich später zum Mond schaue, kann ich nicht glauben, dass Menschen auf ihm herumgegangen sind. Er ist doch so weit weg.


* Und das steht hinten am Klappentext: 

In autobiografischen Skizzen wird aus der Sicht des Kindes, der Jugendlichen und der Studentin über die 60er, 70er und frühen 80er-Jahre erzählt: Kindheit und Jugend in einem katholisch-sozialistisch geprägten Elternhaus in Wien und Tirol, das Studium in Salzburg, Verwandtschaftsbesuche in Berlin-Ost und Oberösterreich, Wochenenden im Waldviertel.


* Und hier ist eine längere Leseprobe zu finden:

https://www.mymorawa.com/app/#/buchshop/book/a1e37330-316f-48c6-b25a-e6963267b49d;bookType=PB






Kommentare

  1. Wow! Herzliche Gratualtion zu deinem Erstling, Andrea! Das Cover sieht bezaubernd aus und der Inhalt ist bestimmt gehaltvoll und lesenswert.
    Ja, der Rückblick auf diese paar Jahrzehnte ist voller Dramatik und Brisanz.
    Dir viel Erfolg mit dem Erzählbuch, das ich mir auch ein wenig als Autobiographie vorstelle, vor allem aber viele interessierte Leserinnen und Leser!
    Mit lieben Grüssen,
    Brigitte

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Brigitte! Tatsächlich steht das Autobiografische im Vordergrund, die "historische" Dimension, also dass auch etliches miterzählt wird, das diese Zeit charakterisiert, ist mir erst hinterher aufgefallen.
      Liebe Grüße, Andrea

      Löschen
  2. liebe andrea, ich freue mich das du dieses buch geschrieben hast und werde es bald kaufen. gerade bücher von menschen die keinen promistatus haben interessieren mich. mutig bist du, glaube ich, und ich wünsche dir viel erfolg und resonanz auf dein buch.
    einen schönen son(-en)tag, herzlich, roswitha

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank, liebe Roswitha, für deine guten Wünsche! Ich bin wirklich auch schon sehr gespannt, ob und was als Resonanz kommt. Einige wenige Leser/innen gibts ja schon und das waren alles sehr ermutigende Reaktionen. :)
      Liebe Grüße, Andrea

      Löschen
  3. meeeensch! toll! herzlichen glückwunsch!
    kann man es ganz normal im buchhandel bekommen?
    die mauer fällt - ich weiss noch, wie ich auf dem sofa
    saß und heulte, als ich stundenlang in den fernseher
    starrte und die leute einfach rübergehen, rüberfahren sah...
    lieber gruß
    Sylvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank, liebe Sylvia! Ja, man kann das Buch normal im Buchhandel bekommen, das dauert aber wohl noch ein paar Wochen, bis es dort gelistet ist. Via Internet kann man schon jetzt es dort bestellen, wo ich den Link zur Leseprobe angegeben habe.
      Liebe Grüße, Andrea

      Löschen
  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Neuer Blog: https://heinisch622718518.wordpress.com/

 . Aus irgendwelchen Gründen kann ich hier keine Fotos mehr hochladen. So habe ich einen neuen Blog gestartet, wobei ich mich dort noch ganz schön herumplage ...  Aber hier:  Andrea Heinisch, der Blog – Fotos, Texte und Neuigkeiten von Andrea Heinisch (wordpress.com)   geht es weiter! Davon abgesehen bin ich jedoch wie jeden Sommer ohnehin schwer beschäftigt:  Nach den ganzen Beeren müssen nun Tomaten, Gurken, Zuccini, Paprika, Lauch, ... verarbeitet werden, und Besuch findet sich hier auf unserem Hof ja auch immer wieder ein. Alles andere muss dazwischen passieren.  :) Liebe Grüße, Andrea

Textbesprechung - Idee & Angebot

Ich habe das unlängst gemacht und es hat mir (und auch der Autorin, deren Text ich durchgesehen habe) Freude gebracht und ich habe auch viel gelernt dabei, deshalb möchte ich das auch hier einmal anbieten:  Ich schaue mir Texte an und kommentiere sie  + wenn es sich um epische Texte handelt + wenn sie bis zu 500 Wörter umfassen (kann aber auch ein Ausschnitt sein) + wenn der Verfassen / die Verfasserin mit Kritik umgehen kann (wichtig!) + und natürlich wenn ich Zeit habe und mich der Text irgendwie anspricht Ich würde dann Text und Besprechung hier einstellen - auf Wunsch auch ohne Nennung des Verfassers/der Verfasserin -, weil ich an solch konkreten Beispielen am deutlichsten zeigen kann, was (nach meinem Dafürhalten) gute Texte ausmacht. Texte / Textausschnitte gern an: aheinisch (at) aon.at Liebe Grüße, Andrea 

Gute Kinder

.  Im Herbst erscheint nicht nur mein neuer Roman "Gute Kinder", er wird auch inszeniert: "Nichts ist grausamer als die Hoffnung. Ich habe meine Wohnung angezündet, damit sich das mit der Hoffnung ein für alle Mal erledigt."   GUTE KINDER von Andrea Heinisch   eine Romanbearbeitung der TheaterArche   Regie: Jakub Kavin Dramaturgie: Ute Bauer Regieassistenz: Cornelia Schultz Musik: Florin Gorgos Produktionsleitung: Manami Okazaki Mit: Margot Binder, Thyl Hanscho , Carola von Herder , Eszter Hollósi   Ich freue mich ganz besonders, diesen großartigen Roman, der am 28. August erscheinen wird, auf die Bühne bringen zu dürfen.   Premiere ist am 14. September 2024 um 19:30 in der TheaterArche herzlichen Dank an den Picus Verlag !   Foto: Jakub Kavin "Da sind wir jetzt, ich und du. Daran gibt es nichts zu rütteln. Endstation."