Direkt zum Hauptbereich

Am Himmelsrand

Manchmal stehen sie aber auch weit weg und ganz allein da am Himmelsrand und die ganze Schwernis der Welt hat sich über ihre Kronen gehängt, die eh schon ziemlich zerzaust sind vor lauter Frühling und Regen und Sturm. Meter um Meter stehen sie voneinander entfernt, hundert Arme hätten Platz dazwischen und sie würden sich doch nicht umarmen können oder hat schon einmal jemand zwei Bäume gesehen, die sich umarmen. Trotzdem: wie störrische Esel stehen sie da und weichen nicht vor und nicht zurück, was ja eh schon rein wurzeltechnisch ein ziemlich kompliziertes Problem wäre. Ein Überlebensproblem sozusagen. Die Gewitterwolken haben einstweilen den Strom aus den Überland-Leitungen herausgezogen und werden sich in Kürze entladen. Hier oder an einem anderen Ort, den beiden da am Himmelsrand ist's egal. Sie haben andere Probleme. 




Kommentare

  1. Das Bild mit den zwei alleinstehenden Bäumen lädt zum Meditieren und Fabulieren ein.
    Sie sind fast unerreichbar fern und doch seltsam nah, sie stehen im Licht und sind doch von grosser Dunkelheit umgeben. Ja, irgendwie störrisch kommen sie mir auch vor und die Gedichtzeilen von Hilde Domin in "Ziehende Lanschaft" fallen mir ein:
    "Man muß weggehen können
    und doch sein wie ein Baum:
    als bliebe die Wurzel im Boden,
    als zöge die Landschaft und wir ständen fest."
    (...)

    Danke für deine fotografische und literarische Anregung.
    Lieben Morgengruss,
    Brigitte

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für die schönen Zeilen von Hilde Domin!
      Liebe Abendgrüße nach einem wunderbaren Gartentag! Andrea

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Neuer Blog: https://heinisch622718518.wordpress.com/

 . Aus irgendwelchen Gründen kann ich hier keine Fotos mehr hochladen. So habe ich einen neuen Blog gestartet, wobei ich mich dort noch ganz schön herumplage ...  Aber hier:  Andrea Heinisch, der Blog – Fotos, Texte und Neuigkeiten von Andrea Heinisch (wordpress.com)   geht es weiter! Davon abgesehen bin ich jedoch wie jeden Sommer ohnehin schwer beschäftigt:  Nach den ganzen Beeren müssen nun Tomaten, Gurken, Zuccini, Paprika, Lauch, ... verarbeitet werden, und Besuch findet sich hier auf unserem Hof ja auch immer wieder ein. Alles andere muss dazwischen passieren.  :) Liebe Grüße, Andrea

Textbesprechung - Idee & Angebot

Ich habe das unlängst gemacht und es hat mir (und auch der Autorin, deren Text ich durchgesehen habe) Freude gebracht und ich habe auch viel gelernt dabei, deshalb möchte ich das auch hier einmal anbieten:  Ich schaue mir Texte an und kommentiere sie  + wenn es sich um epische Texte handelt + wenn sie bis zu 500 Wörter umfassen (kann aber auch ein Ausschnitt sein) + wenn der Verfassen / die Verfasserin mit Kritik umgehen kann (wichtig!) + und natürlich wenn ich Zeit habe und mich der Text irgendwie anspricht Ich würde dann Text und Besprechung hier einstellen - auf Wunsch auch ohne Nennung des Verfassers/der Verfasserin -, weil ich an solch konkreten Beispielen am deutlichsten zeigen kann, was (nach meinem Dafürhalten) gute Texte ausmacht. Texte / Textausschnitte gern an: aheinisch (at) aon.at Liebe Grüße, Andrea 

Gute Kinder

.  Im Herbst erscheint nicht nur mein neuer Roman "Gute Kinder", er wird auch inszeniert: "Nichts ist grausamer als die Hoffnung. Ich habe meine Wohnung angezündet, damit sich das mit der Hoffnung ein für alle Mal erledigt."   GUTE KINDER von Andrea Heinisch   eine Romanbearbeitung der TheaterArche   Regie: Jakub Kavin Dramaturgie: Ute Bauer Regieassistenz: Cornelia Schultz Musik: Florin Gorgos Produktionsleitung: Manami Okazaki Mit: Margot Binder, Thyl Hanscho , Carola von Herder , Eszter Hollósi   Ich freue mich ganz besonders, diesen großartigen Roman, der am 28. August erscheinen wird, auf die Bühne bringen zu dürfen.   Premiere ist am 14. September 2024 um 19:30 in der TheaterArche herzlichen Dank an den Picus Verlag !   Foto: Jakub Kavin "Da sind wir jetzt, ich und du. Daran gibt es nichts zu rütteln. Endstation."