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Manche Tage

Manche Tage rutschen einfach durch. Widerstandslos. Andere kleben an den Hosenbeinen wie Kletten, findet Ina. Sie hat nämlich ihren Liebhaber abserviert. Er war ihr zu possessiv, sagt sie. Aber so oft, wie sie das wiederholt, und mit welcher Hingabe sie sich dieses Wort zusammenreimt und mit welchem Genuss sie es dann Stück für Stück aus dem Mund entlässt, ihm dann noch sekundenlang hinterher hört, als ob ihr der Abschied von ihm schwer fiele … Also ich habe den Verdacht, dass sie es einfach nur einmal verwenden wollte. Dann wäre Inas Liebhaber für ein Wort gestorben, was durchaus zu ihr passen würde. Zu ihm übrigens auch, denn er war wirklich possessiv, wollte über jeden ihrer Schritte Bescheid wissen, wenn er nicht ohnehin neben ihr gegangen ist, um sie jeden Moment seiner Liebe versichern zu können. Ihr Tisch war sein Tisch, ihr Bett war sein Bett, ihr Handy war sein Handy. „Der Scheißkerl war einfach zu possessiv“, sagt Ina. Manchmal macht ein einziges Wort den Unterschied, denke ich und mir fallen auf Anhieb ein paar ein. Andere. 


 

 

 

 

 

Kommentare

  1. Hi, hi, ja, das Wort possessiv ist natürlich imposanter als das Wort besitzergreifend.
    Ein Mann, ein Wort, macht es den Anschein. Bezeichnend. Da würde ich mich auch nach einem anderen Adjektiv umsehen... :--)
    Einen lieben Sonntagsgruss,
    Brigitte

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    1. :)))) Ich habe das Wort in einer Unterhaltung aufgeschnappt. Ich kannte es bisher nur als Teil des Wortes "Possesivpronomen", fand es aber so deutlich inspirierender! :))
      Liebe Grüße aus einem zwar bissl windigen, ansonsten aber wunderbaren Wochenende!! Andrea

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